Verfall im stolzen Tudorstil


Maschinenbau-Fabrik Swiderski

  INDUSTRIE   12 | 2:45 Min

Die neogotischen Fabrikgebäude der Maschinenbaufabrik Swiderski mit ihrem roten Backsteinturm schufen die Architekten Eduard Steyer und Paul Ranft im Jahr 1888. Der Wirtschaftsboom jener Zeit ließ auch für solche extravaganten Lösungen noch Platz.

Fabrikruine hinter Zaun
Hinter dem inzischen geklauten Zaun erhebt sich der markante Industriebau im Tudorstil

Grund für die Errichtung des Neubaus war ein abermaliger Umzug der 1867 von Philipp Swiderski gegründeten Fabrik, die zunächst Lederverarbeitungsmaschinen und Lithographiepressen herstellte. Am neuen Standort Leipzig-Plagwitz widmete sich die aufstrebende Firma der Produktion schnelllaufender Dampfmaschinen und so genannter Petroleum-Motoren. Im Jahre 1892 waren bereits 300 Arbeiter beschäftigt, das gut laufende Unternehmen firmierte zwei Jahre später zu einer Aktiengesellschaft um. Die 1980er Jahre erlebte die Fabrik als Betriebsteil III des VEB Druckmaschinenwerk Leipzig. Bald nach der Wende war endgültig Schluss, seither liegt das Mitte der 1990er Jahre an die Rübsam-Gruppe verkaufte Areal brach.

Gusstreppe in Fabrik
Die Treppe zur Verwaltung begingen in den letzten Jahrzehnten zumeist Sprayer
Leere Produktionshalle
Die Halle entstand durch die Überdachung des Hofes – Aufträge mussten erledigt werden
Fensterfront ohne Dach
Durch manche der Fenster richtet sich der Blick gleich direkt himmelwärts
Fassadeneck der Ruine
Nach Abriss eines Anbaus wendet sich die Innenseite der Fabrikhalle nach außen
Gesamtansicht des Swiderski-Geländes
Auf dem beräumten Gelände begegnen sich Natur, Verfall und Architektur
Blick zum markanten Wasserturm
Trutzig stehen die Reste der markanten Fabrikanlage gegen den Lauf der Zeit
Fassade hinter Bäumen
Die Zeit hat Narben hinterlassen, den Rest holt sich schrittweise die Natur
Alte Werbung an Fassade
Was heute als Werbung im TV und Internet läuft, stand einst an Häuserfronten
Fabrikruine und Schornstein
Als Symbole des Industriezeitalters reckten sich Schornsteine empor
Freifläche in Plagwitz
Noch gibt es viel Brachland, das mit der Verdichtung der Stadt verschwindet
Brachfläche mit Stein
Die Übergänge zwischen Natur und Industrielandschaft sind auch hier fließend