Militärische Geheimhaltung als auch technischer Fortschritt verleihen ihren Objekten eine sehr spezielle Aura. Fallen diese Bedeutungen weg, bleiben im besten Fall für kurze Zeit Artefakte, die Zeugen ihrer verlorenen Bedeutung sind. Ausgemusterte Technik und aufgelassene Militärobjekte sind über die Zeit meist selten zu finden. Doch gerade diese Dinge wissen zu faszinieren.

#01 Ausrangiert und aufgehoben
Lost Place Lokfriedhof Falkenberg

In Falkenberg, einem ehemals wichtigen Bahnknoten in Südbrandenburg, rosten beinahe fünfzig ausrangierte Dampflokomotiven der Reichsbahn vor sich hin. Wenngleich die Spuren verblassen, ist der Platz ein faszinierender Ort zwischen den Zeiten.
#02 Lost Place wie eine Kathedrale
Geheimnisvolle Ruine auf Usedom

Die Nordspitze der Insel Usedom liefert reichlich Stoff für Mythen und Legenden. Im Zentrum steht dabei die Großraumrakete A4, die 1942 den Beginn der Raumfahrt markierte. Nach der militärischen Nutzung versucht man eine touristische Neubelebung der Gegend.
#03 Unsichtbarer Aerodrom im Eichwald
Vom Fliegerhorst zur Geisterstadt

Auf die Abgeschiedenheit des Standortes wurde Wert gelegt. Am Anfang waren es geheime Rüstungsprojekte der Luftwaffe, dann waren Verbände der Roten Armee stationiert. Heute stehen die verbliebenen Ruinen vom Fliegerhorst als ungeliebte Geisterstadt.
#04 Sowjetische Panzer, lokale Identität
Pragmatismus, Denkmale, Mythen

Panzerdenkmale offenbaren Pragmatismus und lokale Besonderheiten. Sie waren Symbol militärischer Macht, haben aber im lokalen Kontext oft weitere Bedeutungen. Das gilt für die Zeit ihrer Aufstellung wie für unseren aktuellen Umgang mit ihnen.
#05 Lost Place, Mythos, Sperrgebiet
Geheimes Raketen-Testgelände

Die Nordspitze der Insel Usedom steht für zeitliche Brüche, wie sie radikaler kaum sein können. Technikmythen und mörderische Geschichte finden sich eng miteinander verwoben. Auch als Ruinen blieben die Militäranlagen der Versuchsanstalt Sperrgebiet.
#06 Der vergessene Fliegerhorst
Längst verlassener Lost Place

An der Stüdekoppel, etwas südlich vom mecklenburgischen Ludwigslust, stehen im Schatten eines weitläufigen Brachlandes die Reste einer ehemaligen Militäranlage der Luftwaffe. Seit dem Abzug der Roten Armee stand das Objekt leer, verfielen Gebäude zu Ruinen.
#07 Hagenow Sudenhof Airfield
Lost Place am Rand der Sichtbarkeit

Heute sind nur noch die Reste eines sichelförmigen Kasernengebäudes auszumachen. Es entzieht sich zwischen Kiefernstämmen und dichtem Gestrüpp den Blicken Neugieriger. Auch in seiner gesamten Geschichte existierte der Fliegerhorst Hagenow am Rande.
#08 Kunst, Verfall und Krempel
Ruine als Lost-Place-Galerie

Als eines der letzten großen aus der Zeit gefallenen Objekte präsentierte sich das Kesselhaus vom Industriekraftwerk der einstigen Textilfabrik Stöhr & Co. im Plagwitzer Revier. Das Haus steht seit Jahren verlassen in der Umgebung von Brachen und Neubauten.
#09 Lokfriedhof inmitten der Natur
Verfall und Erneuerung vereint

Mehr als zwanzig Jahre fügten sich die rostigen Riesen in die Umgebung des Lokfriedhofs. Zeit genug, damit die Natur ihre kreativen Kräfte entfalten konnte. So entstand ein Ort, an dem Technik, Geschichte und Natur wunderbar miteinander verwoben sind.
#10 Monumentale Bunkerreste
Ruinen in den Peenewiesen

Im Licht des Sonnenaufgangs wirken sie wie ein Stück Stonehenge oder Teile eines römischen Aquaeduktes. Tatsächlich handelt es sich um die Reste von neun Bunkeranlagen. Sie waren Teil der Raketenfertigung in der Heeres-Versuchsanstalt im nahen Peenemünde.
#11 Trümmerlandschaft im Unterholz
Die Mitteldeutschen Motorenwerke

Die Mitteldeutschen Motorenwerke waren ein wichtiger Flugmotoren-Hersteller des Dritten Reiches. Um die Firma machte man wenig Aufhebens, die Produktionsanlagen standen unauffällig im Graßdorfer Wäldchen. Geblieben sind gesprengte Reste.
#12 Warteschleife im Havelland
Technik als Lost Place

Der Bahnhof Ketzin könnte dem Musiker Reinald Grebe als Inspiration für seinen bekannten Brandenburg-Song gedient haben. Doch der Bahnhof bot ungeachtet von Jahrzehnten Niedergang einige interessante Raritäten. Rückblick auf einen Besuch im Mai 2016.
#13 Zeitkapsel Arbeitsvorrat
Bereits weg und doch noch da

Die Trennung von technischen Artefakten in brauchbar und nicht verläuft in den wenigsten Fällen geradlinig und eindeutig. Verschlungene Wege, ein ewiges Hin und Her oder ein buntes Nebeneinander von Ungleichzeitigkeiten scheinen der geläufigere Fall zu sein.