TECHNIK
Nächster Halt: Endstation
Straßenbahnen gehen in den Schrott
In Leipzig und anderswo im Osten rollten und rollen Tatra-Bahnen nach Ablauf der Einsatzfristen schubweise aufs Abstellgleis. Kontinuierlich werden ihre Reihen Monat für Monat dünner. Viele schaffen es weder in den Reservepark noch in den Verkauf.

Irgendwann ist unausweichlich Schluss. Im Falle einer Straßenbahn, die das Ende ihres regulären Betriebseinsatzes planmäßig erreicht hat, sollte das nüchtern und ohne Emotionen ausfallen. Doch bei der Ablösung der Tatra-Bahnen zeigt das emotionslose Bild manche Risse. Tatras prägten quer durch die DDR und die Ostblock-Staaten über Jahrzehnte das Straßenbild. Das bietet bereits Stoff für politische Aufladungen. Allzu großspurig wurde in Leipzig das Ende ihres Einsatzes verkündet. Die oft mit erheblichem Aufwand modernisierten Fahrzeuge sah man offiziell bestenfalls als Zwischenlösung an.


Massive Probleme bei der Neufahrzeugbeschaffung und pannenbehaftete Lieferungen zögerten jedoch das Tatra-Ende weit über Jahre hinaus. Ob sich Fahrkomfort und Zufriedenheit der Kunden allein an der Einstiegshöhe bemessen lassen, scheint jedoch zweifelhaft. Ein gebrochenes Verhältnis zur eigenen Geschichte ist keine gute Grundlage für eine glaubwürdige Selbstdarstellung.









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